Genealogie Harriehausen
Familiennamen
http://namenforschung/familiennamen.html

© 2013 Genealogie Harriehausen
Startseite - Kontakt - Impressum

Familiennamen-Forschung

Interessant ist für mich insbesondere die Herkunft der Familiennamen

  • Blasauf (vermutlich aus der Schweiz)
  • Casselmann (aus Nordhessen)
  • Harriehausen (aus der Umgebung des Dorfes Harriehausen am westlichen Harzrand)
  • Henning (aus der Prignitz in Brandenburg)
  • Lessing (aus dem Mansfelder Land in Sachsen-Anhalt)
  • von Döhren (aus den Elbmarschen nördlich von Hamburg)
  • Schindewolf (aus Nordhessen)
  • Waltemath  (aus Schaumburg-Lippe)

Herkunft des Familiennamens Harriehausen

Der Name Harriehausen ist ein Herkunftsname. Mit dem Namen "von Haringehusen" wurden in der Zeit, in der es noch keine Familiennamen gab, also auf jedem Fall vor dem 12. Jahrhundert und bis zum 16. Jahrhundert, Personen bezeichnet, die tatsächlich oder vermeintlich aus dem Dorf Harriehausen bei Seesen am westlichen Rand des Harzes oder seiner näheren Umgebung kamen. (Dies ist zumindest lauf Prof. Dr. J. Udolph der aktuelle onomastische Forschungsstand.) Träger des Namens Harriehausen in dieser Zeit werden also nicht unbedingt eng miteinander verwandt gewesen sein.

Das Wissen um das ehemals vorhandene "von" vor dem Familiennamen ist bis in die heutige Zeit in vielen Harriehausen-Familien überliefert worden. In Zusammenhang damit gibt es auch anderweitig verbreitete Legenden um den "versoffenen" oder im Spiel verlorenen Adelstitel. Tatsächlich ist das "von" bei den Harriehausens aber nie ein Adelstitel, sondern nur Bestandteil des Herkunftsnamens gewesen.

Da Personen nur außerhalb ihres Herkunftsortes mit einem Herkunftsnamen bezeichnet wurden, ist es verständlich, dass der Familienname Harriehausen im Ort Harriehausen selbst zu keinem Zeitpunkt nachweisbar ist. (Dennoch ist es in vielen Harriehausen-Familien Tradition, mindestens einmal im Leben ins Dorf Harriehausen zu fahren und sich z.B. am Ortseingangsschild fotografieren zulassen.)

Die Herkunft des Namens Harriehausen aus dem Großraum Göttingen erklärt, warum er früher Harri-e-hausen (bzw. plattdeutsch Harri-e-hu-sen") ausgesprochen wurde, das "ie" also nicht wie heute als langes "i", sondern als "i-e" zu interpretieren war. Noch heute werden ähnliche Namen aus dem Göttinger Raum wie z. B. Elliehausenn oder Gelliehausen nicht mit langem "i" sondern mit "i-e" ausgesprochen.

Verbreitung und Häufigkeit des Familiennamens Harriehausen

Der Name Harriehausen mit seinen Varianten Harrichhausen und Harihausen gehört zu den sehr seltenen Familiennamen. Ich gehe davon aus, dass seit dem Jahre 1600 bis heute weniger als 500 Personen mit dem Namen Harriehausen einschliesslich seiner Varianten geboren wurden. Im deutschen Telefonbuch gibt es nur ca. 40 Einträge von Personen mit dem Nachnamen "Harriehausen".

Nach meiner Einschätzung leben aktuell weltweit deutlich weniger als 100 Namensträger (einschließlich Namensvarianten und angeheirateter Personen). Die meisten von ihnen wohnen im Nordwesten Deutschlands. Mir sind nur einzelne Namensträger ausserhalb Deutschlands bekannt. In der jüngsten Generation (unter 30 Jahre alt) existeren momentan nur noch ca. 10 männliche Träger des Namens Harriehausen.

Mit GeoGen erzeugte Verbreitungskarten für Harriehausen-Familiennamen in Deutschland. (Klick auf ein Vorschau-Bild öffnet ein Fenster  mit dem Bild in voller Größe.)

x x
Verbreitung des Namens Harriehausen Verbreitung des Namens Harrichhausen Verbreitung des Namens Harihausen

Varianten des Familiennamens Harriehausen

Alternative historische Schreibweisen des Familiennamens, teilweise in Verbindung mit einem vorangestellten "van" beziehungsweise "von", sind unter anderem:
Arihusen, Hariehausen, Harihausen, Harihusen, Harrihusen, Harighaussen, Harigehusen, Harigehaussen, Harrigehusen, Harichhusen, Harrichhusen, Harrichhausen, Haringhusen, Harrighausen, Harrighusen, Harringhusen, Haringehusen, Harringehusen, Haringehausen, Harringehausen

In alten Dokumenten auftretende alternative Schreibweisen des Nachnamens von Personen, die zwischen 1840 und 1900 in die USA ausgewandert sind und möglicherweise mit den Harriehausens verwandt sind:
Harryhausen, Harryhousen, Harryhaussen, Harryhaussin, Harreshausen

Alle Schreibweisen des Nachnamens werden von den drei Soundex Codes H625, H622 und H652 abgedeckt.

Auftreten des Familiennamens Harriehausen vor dem Jahr 1600

  • 726: Hilda von Harringhausen
    Der Historiker Johann Georg Leuckfeld (1668-1726) schreibt in seinem 1708 in Quedlinburg erschienenen Buch "Antiquitates Blanckenburgenses" auf "Tabula A" hinter Seite 100 unter dem Titel "Genealogia derer von Hartzhorn und der Graffen von Düderoda":
    "Lando von Hartzhorn / Wohnet Anno 726, uff dem Schlosse HARTZHORN / so uff einem Berge an der Strasse gelegen / welche von Northeim uff Sesen gehet / führet ein 10.endig Hirsch-Geweyh in güldenen Felde, in Schilde und uff dem Helm. Ux. Hilda von Harringhausen Fil: Wie dieses und folgendes von Johann Letzner aus vielerley alten Dokumenten angeführet wird."
    Leuckfeld bezieht sich also auf Unterlagen des Chronisten Johann Letzner, der knapp 100 Jahre vor ihm lebte und beschreibt damals knapp 1000 Jahre zurückliegende Begebenheiten. Daher werden Leuckfelds Aussagen von vielen Historikern als "reine Phantasie" abgetan.
    Leuckfeld berichtet in den Antiquitates Blanckenburgenses weiter, dass der Sohn von Lando und Hilda, Düdo von Hartzhorn, ein Gefolgsmann Karls des Großen, von diesem Land erhielt, das er roden ließ. So entstand angeblich der Ort Düderoda. Hier lebten die Grafen von Düderoda bis zum Aussterben dieses Geschlechtes. Danach ging das Land an Heinrich von Plesse, der es an Meino von Westerhofen weiter belehnte. Später ging das Land an die von Oldershausen.
    Der Autor Thomas R. P. Mielke erwähnt übrigens den "Feuergrafen" Düdo von Hartzhorn an etlichen Stellen seines historischen Romans "Karl der Grosse". Mielke führt im Quellenverzeichnis seines Romans auch das oben genannte Werk (unter seinem anders lautenden Untertitel) an.
    Der Pfarrer, Lehrer und Chronist Johann Letzner (1531-1613) verfasste eine Vielzahl historischer Chroniken, insbesondere aus dem Bereich des Harzes. Aus dem Jahre 1605 stammt seine Handschrift "Stam Buch und historische Beschreibung der alten adelichen Geschlecht, deren von Harringehusen, Düderode, Westerhoffe und Oldershusen", die im Gutsarchiv derer von Oldershausen noch existiert.
    Nach Aussage von Dietrich Upmeyer in seinem 1977 bei Lax in Hildesheim erschienene Buch "Die Herren von Oldershausen und die Herausbildung des Gerichts Westerhof" konstruierte der Geheime Hofrat G. L. von Wurmb aus den Angaben in Letzners Handschrift die Stammtafel, die Leuckfeld in seine Antiquitates Blanckenburgenses aufnahm.
    Ein Teil des erhaltenen Nachlasses von Johann Letzner befindet sich in der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel.
    Über das Wirken Letzners wurde 1950/1951 in Göttingen von Hans Klinge die fünfteilige Dissertation "Johannes Letzner : ein niedersächsischer Chronist des 16. Jahrhunderts" vorgelegt.
  • 1225: Bernward von Haringe
    xxx
    Quelle: ??
  • 1307: Albert von Haringhe
    Der Knappe Albert von Haringhe ist Zeuge beim Verkauf einer Hofstatt des Ritters Bernhard Baganus und seiner Söhne an das Kloster St. Godehardi.
    Quelle: Urkunde des Klosters St. Godehardi Nr. 55.
  • 1327: Johann von Haringehusen
    xxx
    Quelle: ??
    Sekundärquelle: Urkundenbuch der Stadt Hildesheim Teil 1, Urkunde Nr. 784
  • 1329: Thile von Haringehusen
    xxx
    Quelle: Urkunde des Klosters Frankenberg in Goslar Nr. 50
    Sekundärquelle: Lücke: Burgen, Amtssitze und Gutshöfe
  • 1343: Conrad von Haringehusen
    xxx
    Quelle: ??
    Sekundärquelle: Urkundenbuch der Stadt Hildesheim Teil 1, Anm. zu Urkunde Nr. 931
  • 1384: Herman von Haringehusen
    Der Bürger Herman von Haringehusen (aus Bockenem?) ist Zeuge beim Verkauf von Land an das Hildesheimer Domkapitel.
    Quelle: Urkunde des Klosters St. Godehardi Nr. 1024
    Sekundärquelle: Lücke: Burgen, Amtssitze und Gutshöfe
  • 1386: Tile und Cord von Haringehusen
    Die Ackerleute Tile und Cord von Haringehusen zu Obernjesa treten als Zeugen betreffend die Zehntfreiheit von Gütern der Pfarrwiedemuth von Obernjesa auf.
    Quelle: Urkunde des Klosters Weende Nr. 141
    Sekundärquelle: Lücke: Burgen, Amtssitze und Gutshöfe
  • 1392: Tyle Haryngehusen
    xxx
    Quelle: ??
  • 1402: Tiderico, Henning, Margarete, Herrmann und Heinrich von Haringehausen
    Dietrich (Tiderico) von Haringehusen, Sohn des Henning, Bruder der Margarete und der verstorbenen Brüder Hermann und Heinrich xxx
    Quelle: ??
    Sekundärquelle: Urkundenbuch der Stadt Bockenem, Seiten 74-76, 93, 294
  • 1405: Dietrich von Haringehusen
    Dietrich von Haringehusen ist Canonicus des Moritzstiftes zu Hildesheim.
    Quelle: Urkunde des Moritzstiftes Nr. 256.
    Sekundärquelle: ??
  • 1409: Dietrich von Haringhausen
    Eine von Dietrich von Haringhausen aufgelassene Wiese wird vom Bischof Johann von Hildesheim an Cord von Linde verliehen.
    Quelle: Urkunde des Domstiftes Hildesheim Nr. 1237.
    Sekundärquelle: ??
  • 1415: Henning Haringehusen
    xxx (aus Northeim?)
    Quelle: ??
    Sekundärquelle: Lücke: Burgen, Amtssitze und Gutshöfe
  • 1435: Dietrich Haringhusen
    xxx
    Quelle: ??
  • 1442-1473: Johann, Tile und Ilse Haringehusen
    Johann Haringehusen, Sohn des Göttinger Bürgers Tile Haringehusen und seiner Frau Ilse, hat einen Bruder Tile, ist Mitglied des G.-Kalands in Göttingen.
    Quelle: ??
    Sekundärquelle: Prietzel, Malte: Die Kalande im südlichen Niedersachsen. Göttingen, 1995
  • 1453: Ludolf Harighusen
    Ludolf Harighusen, Mönch des St. Blasiusstifts, wird Probst des Klosters Wiebrechtshausen
    Quelle: ??
    Sekundärquelle: Lücke: Burgen, Amtssitze und Gutshöfe
  • 1454: Jan Haringgehusen
    Jan Haringehusen erhält Commission in Göttingen.
    Quelle: ??
    Sekundärquelle: Urkundenbuch der Stadt Göttingen, Urkunde 242, Seite 218
  • 1455: Johann Haringehusen
    Johann Haringehusen wird Vorsteher des Andreas-Altars von St. Jacobi in Göttingen.
    Quelle: ??
    Sekundärquelle: Lücke: Burgen, Amtssitze und Gutshöfe
  • 1454-1472: Johann Haringhehusen
    Johann Haringhehusen wird als Geistlicher des Ortes Obernjesa erwähnt
    Quelle: ??
    Sekundärquelle: Lücke: Burgen, Amtssitze und Gutshöfe
  • 1480: NN Harriehausen
    Verkauf des Monkehofes auf Lebzeit an die Witwe Monke und deren Bruder Harriehausen aus Göttingen.
    Quelle: ??
  • 1504: Johann Haringehusen
    Johann (?) Haringehusen ist Kämmerer des N.-Kalands in Göttingen.
    Quelle: ??
    Sekundärquelle: Prietzel, Malte: Die Kalande im südlichen Niedersachsen. Göttingen, 1995
  • 1516: Henricus Haringehusen
    xxx
    Quelle: ??
    Sekundärquelle: Lubecus, F. ; Vogelsang, R.: Göttinger Annalen. Wallstein, Seite 303
  • 1536: Clawes Haringehusen
    xxx
    Quelle: ??
    Sekundärquelle: Debus, F.: Stadtbücher als namenkundliche Quelle
  • 1568: Andreas und Heinrich Harriehausen
    "Heinrich Harriehausen (Harihusen), Sohn des Gandersheimer Bürgers Andreas H., schied nach halbjährigem Dienst als Schulrektor am 18. April 1568 aus (VII B Hs 35 Bl. 53 v), um sich anderswohin zu begeben. Er erhielt vom Kapitel ein Zeugnis (ebda. Bl. 55)."
    Quelle: Niedersächsische Staatsarchiv Wolfenbüttel: Kapitelsprotokollbücher des Stifts Gandersheim, Signaturen VII B Hs 35 Bl 53 und VII B Hs 35 Bl 55.
    Sekundärquelle: Goetting, Hans (Bearb.) ; Max-Planck-Institut für Geschichte (Hrsg.): Das Bistum Hildesheim 1 : Das reichsunmittelbare Kanonisstift Gandersheim (= Germania Sacra : Historisch-statistische Beschreibung der Kirche des alten Reiches. Neue Folge 7). Berlin : W. de Gruyter, 1973, Seite 522
  • 1567-1584: Margarethe Haringehusen in Göttingen
    Quelle: ??
    Sekundärquelle: Deutsches Geschlechterbuch Bd. ?, 1971

Auftreten des Namens ab dem Jahr 1600

Aufgrund der bisherigen Ergebnisse meiner Forschungen gehe ich davon aus, dass alle lebenden Träger der Familiennamen Harriehausen, Harihausen und Harrichhausen mit Sicherheit miteinander verwandt sind und von Jost (Jürgen) Harihusen abstammen, der von ca. 1590 bis ca. 1625 als Ackermann in Obernjesa lebte und vermutlich Bürger von Göttingen war. Mir sind bisher keine Namensträger bekannt, die nach 1600 lebten und mit Sicherheit nicht von Jürgen Harihusen abstammen.